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Die Eisenzeit in Meltingen

800 v. Chr. - 15 v. Chr.

Aus der Bronzezeit ca. 2'200 - 800 vor Christus liegen keine archäologischen Funde aus Meltingen vor. Diese sind in der Region allgemein sehr spärlich.

Hingegen aus der darauffolgenden Eisenzeit gibt es verschiedene Hinweise, dass in der Frühzeit auf dem Meltingerberg auch Eisenerz verhüttet wurde. Schlackenfunde auf dem Mättli im Jahre 2004 deuten in diese Richtung.

Meltingen/Mättli (LK 1087 612 700/247 075) Ph. Rentzel aus Ziefen fand im Sommer 2004 auf der Flur «Mättli» südöstlich von Meltingen auf rund 900 Meter Höhe, in der Nähe eines neu erstellten Brunnens, eine Eisenschlacke. Das Fundstück ist 18 Zentimeter lang, 13 Zentimeter breit, 9,5 Zentimeter dick und wiegt 1,792 Kilogramm (JbSGUF 88, 2005, 385).

Mit diesem Neufund bekommen ältere Fundmeldungen über einen Erzabbau am Meltingerberg neue Aktualität (JSolG10,1937, 224 u. 255, 256. 11, 1938, 237). 1937 stiess man in der Flur «bei den Schwefelöfen» auf sechs mit Tannenholz eingefasste Becken von 70 x 90 Zentimeter Grösse, die hintereinander in einer Flucht lagen. Westlich davon soll ein Hochofen gelegen haben. Erwähnt werden ferner «rote Schlacke, Branderde», eine Eisenschlackenhalde «oberhalb südlich der Erzwäsche» und als Fundstück ein dickwandiger Tiegel. Weil an einem Gesteinsbrocken Pyrit festgestellt wurde, vermutete man eine Anlage zur Gewinnung von Schwefel, was den Flurnamen erklären würde.

Nach den in der Literatur erwähnten Koordinaten lag diese Fundstelle ziemlich genau 500 Meter westlich des Neufundes von 2004 auf knapp 800 m.ü.M.

Dieser Fund auf Meltinger Boden wird der frühen Eisenzeit zugeschrieben, d.h. den letzten acht vorchristlichen Jahrhunderten, wo Eisen zum wichtigsten Werkstoff für Geräte und Waffen wurde. Daher die Bezeichnung Eisenzeit (800-15 v.Chr.).

Schon in der Frühzeit spielte der Jura wegen seiner Durchgangsachsen und Eisenerzvorkommen eine bedeutende Rolle.

Die früh- oder mittellatènezeitlichen Rennöfen aus Hofstetten-Flüh (Huetmatt), mit der C-14-Methode datiert auf 374-191 v.Chr., gehören zu den ältesten Zeugnissen der Eisenverhüttung in der Schweiz.

Der Flurname Kohlplatz, welcher sich in der Gabelung von Berggasse und der Lehhollenstrasse in Meltingen befindet, weist klar auf die Herstellung von Holzkohle hin, die zur Herstellung von Eisen in grossem Umfang gebraucht wurde.

 

Kelten in der Region

Keltische Münzen waren im Gebiet der heutigen Schweiz von der Mitte des 3. bis an das Ende des 1. Jahrhunderts v. Chr. in Gebrauch und sind relativ verbreitet als archäologische Funde.

Es scheint, dass bereits keltische Rauracher unsere weitere Gegend bewohnten. So wurde auch in Nunningen auf der oberen Rieseten im Jahre 1850-1851 ein keltischer Silber Münzschatz gefunden. Diese Münzen werden "Nunninger Erbsli" genannt und können u.a. auch im Dorfmuseum von Nunningen besichtigt werden.

Nunninger Erbsli
Überschrift

Kaletedou-Quinare aus dem Hort von Nunningen, der etwas älter ist als jener von Balsthal. Vorderseite mit Kopf der Roma. Rückseite mit springendem Pferd. (Fotos J. Stauffer. Solothurn). Archäologie der Schweiz Band (Jahr): 22 (1999) Heft 2: Kanton Solothurn, siehe auch «Michael Nick - Keltisches Geld im Kanton Solothurn»

Die Kelten waren auch in der Region Meltingen unterwegs. So wurde vor langer Zeit eine keltische Münze in Meltingen gefunden, welche sich im historischen Museum Olten befindet. [Bei Heierli (1912†), erwähnt] (Leider ist die Münze zurzeit im Oltener Museum nicht auffindbar, u.a. wegen Bauarbeiten).

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